Spiele sind wiederholbar, zeitlich begrenzt und unterliegen willkürlichen Regelungen. Man sagt, ein Spiel sei eben „nur ein Spiel“ und nicht Teil der „eigentlichen“ Lebensrealität. Dieser Artikel soll jedoch das Gegenteil zeigen – die zentrale Bedeutung des Spielens für unsere Auffassung der Wirklichkeit.
17. Juni 2007, 8:16 Uhr morgens. Im tschechischen Pendant zum „Wetterpanorama“ sehen verdutzte FernseherInnen plötzlich einen Atompilz in der Landschaft aufsteigen. Aber das geschah nicht wirklich – es stellte sich bekanntlich als eine Aktion der Künstlergruppe „ztohoven“ heraus. Was in unserer Welt überhaupt wirklich ist oder nicht, darüber scheiden sich die Geister. Man kann über verschiedenste philosophische Ansichten diskutieren, oder diese Debatte überhaupt für sinnlos (äh, nicht zielführend) halten, das überlasse ich jedenfalls anderen (bitte, gern geschehen!). Aus Platzgründen bleibt mir hier nur, meine Position begründungsarm anzuführen: Unsere Auffassung der Wirklichkeit ist subjektiv, sie ist jedoch kommunizierbar (also inter-subjektiv). Wir sehen nämlich die Lebenswelt nicht, wie sie ist, sondern so wie wir sie subjektiv wahrnehmen – jeder also in anderer Art und Weise, da jede Wahrnehmung selbst wieder von bestimmten Bedingungen abhängig ist (so legen etwa bestehende Meinungen über Dinge, Personen usw. im Vorhinein fest, wie wir solche wahrnehmen).