Für alle, die beim Kochen auch ein bisschen auf Traditionelles setzen, gibts heute ein schon ziemlich in Vergessenheit geratenes Gericht aus der kulinarischen Steinzeit. Die böhmisch-österreichische Coproduktion "Krautfleckerl" bietet gerade auch für die studentische Schnell-und-billig-Küche einen Hochgenuss und zeigt, wie man im untersten Preisniveau doch Verführerisches zaubern kann.
Zutaten: 1 Krauthapperl, Nudeln*, 2 Zwiebeln, 2 EL Zucker, Suppenwürfel, Salz, Kümmel, Pfeffer, Majoran, Schuss Essig, Olivenöl
* Beschaffenheit egal, ideal sind "Fleckerlnudeln", wahrscheinlich gehts sogar mit Spaghetti...
Zubereitung: Man nehme das Kraut und hacke es entweder in Stücke oder hobelt es mit einem Krauthachel (was wahrscheinlich zu diesem Zwecke auch erfunden wurde). Ist dies vollbracht, schwitzt man in einem Topf Zwiebel in Olivenöl an und gibt 2 Esslöffel Zucker dazu, um selbigen zu karamelisieren. Anschließend das gehachelte oder zerstückelte Kraut hinzugeben und mit einen Schuss Essig ablöschen. Danach gleich mit Kümmel und Majoran würzen und außerdem den Suppenwürfel beimengen. Dann gießt man Wasser auf, bis das Kraut ca. zu 3/4 davon bedeckt ist und lässt das ganze eine halbe Stunde kochen. Diese Zeit kann man nutzen, um die Nudeln zu kochen, einen Salat zuzubereiten und sich Bagger-Artikel zu Gemüte zu führen. Wenn Kraut und Nudeln gar sind, steht man kurz vor der Vollendung des Gerichtes und braucht nur mehr die Nudeln zum Kraut hinzugeben und den Mix je nach Bedarf noch nachsalzen. Danach fein anrichten und genießen!
Warnung: Krautfleckerl haben eine polarisierende Wirkung auf ihre Fressfeinde: Entweder werden sie geliebt oder gehasst, bei manchen Krautfleckerlbanausen regen sich im Anschluss an die Verköstigung gar Ekelgefühle. Testen Sie selbst, zu welcher Gruppe sie gehören und teilen Sie mir das Ergebnis eventuell mit, um vielleicht eine kleine Statistik veröffentlichen zu können.